Kartoffel, der Apfel aus der Erde.

Jetzt kommt die Zeit in der man Kartoffeln in die Erde bringt. Die Sortenvielfalt ist sehr groß und bunt. Man unterscheidet nach Kocheigenschaft (festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend) und Reifezeit von sehr früh bis spät. Die sehr frühen Sorten haben eine Vegetationszeit von ca. 100 Tagen und sind für den frischen Verzehr. Das Abreifen mit dem Absterben des Laubes wartet man hier nicht ab. Die späten Sorten lässt man ausreifen und sie können gut gelagert werden. Die Vegetationszeit für späte Sorten liegt bei 150 bis 170 Tagen.

Vorbereitung

3 bis 4 Wochen vor der Pflanzung werden die Knollen 2 Tage in einen warmen Raum gelegt um die Keimruhe zu unterbrechen. Danach werden sie in einer Kiste ausgebreitet in einen hellen kühlen Raum gestellt (keine direkte Sonne). Es bilden sich die sogenannten Lichtkeime, die stabiler als die in der Dunkelheit entstehenden Keime sind. Diese brechen bei der Pflanzung oft ab und der Wachstumsvorsprung ist dahin. Durch das Vorkeimen mit Tageslicht und ohne Erdkontakt lässt sich der Befall mit Krautfäule erheblich verringern. Durch die kürzere Vegetationszeit sind frühe und mittelfrühe Sorten davon weniger betroffen.

Pflanzung

Die Bodentemperatur sollte bei der Pflanzung ca. 9°C betragen. Das ist bei uns meist ab Mitte April erreicht. Der Boden sollte bereits im Herbst, mit reifem Kompost, gut gedüngt worden sein. Wo jede Kartoffel in reifen Kompost gepflanzt wird helfen die darin enthaltenen Mikroorganismen Krankheitskeime einzudämmen. Frischen Kompost verträgt die Kartoffel nicht. Besonders gut reagiert die Kartoffel auf die Gabe von Urgesteinsmehl. Der Reihenabstand soll 75cm betragen. In der Reibe ca. 35 cm. Die Kartoffel soll nicht tiefer gepflanzt werden, als die Knolle dick ist.

Pflege

Wenn die Pflanzen 10 bis 15 cm hoch sind soll das erste Mal angehäufelt werden. Wichtig ist, dass die Knollen immer mit Erde bedeckt sind. Der Boden soll krümelig bleiben und die Unkräuter in Schach gehalten werden. Das Anhäufeln muss regelmäßig wiederholt werden. Zuletzt entsteht ein hoher Damm, der sich durch die Sommersonne gut erwärmt. Vermeiden sie zu große Nässe, da das die Verbreitung der Kraut- und Knollenfäule fördert.  Zusätzlich hilft eine Spritzung mit Schachtelhalm vorbeugend gegen Pilzkrankheiten. 

Kartoffelkäfer und deren Larven schon beim ersten Auftreten absammeln. Die Gelege der Käfer sind leuchtend orange und auf der Unterseite der Blätter. Diese Gelege abzustreifen verhindert schon das Entstehen der Larven. Gegen den Kartoffelkäfer hilft das regelmäßige Spritzen mit einem Kräutertee aus Minze, Salbei und Rosmarin auf und unter die Blätter.

Ernte

Sobald die Knollen einen akzeptable Größe erreicht haben kann geerntet werden. Gerade bei den frühen Sorten ist das Kraut noch grün. Die frühen Sorten sind für den frischen Verzehr und können nach Bedarf geerntet werden. Mittelfrühe und späte Sorten müssen voll ausreifen und sind dann lagerfähig. Bei der Ernte ist darauf zu achten, dass Lagerkartoffeln für einige Stunden abtrocknen, damit sie bei der Lagerung gesund bleiben.

Sortenauswahl

Es ist immer schwer hier eine Empfehlung zu geben. Die Geschmäcker sind halt doch sehr verschieden. Aus der Pflanzerfahrung der letzten Jahre können wir jedoch für die Region etwas aussagen.

Sorten

sehr früh          Leyla, Annabell (festkochend), Rosara (vorw. festkochend)

Raritäten         Belle de Fonteney und La Ratte (sehr früh)

früh                   Sieglinde (Salatkartoffel), Belana (festk.)

mittelfrüh        Adretta, Afra (mehlig), Charlotte, Linda (festk.) Laura (vow. festk.)

spät/sehr spät Rosa Tannenzäpchen  (festkochend), Record (mehlig), Jelly (vorw. festk), Raritäten Vitelotte (Trüffelkartoffel), Bamberger Hörnchen (festk.)

Im Handel finden sie noch viele, auch bunte Sorten für jeden Geschmack. Kartoffeln brauchen wenige Arbeitsschritte bis zum Verzehr und sind regional verfügbar. Kein anderes sättigendes Nahrungsmittel kann so problemlos im Garten angebaut und über Winter gelagert werden.