Basis Boden

Die wichtigste Ressource beim Gärtnern ist der Boden. Angestrebt wird ein möglichst hoher Humusanteil. Humus entsteht im Wesentlichen durch zersetzte Pflanzenteile. Daraus schöpfen die Pflanzen alle nötigen Nährstoffe und feinste Spurenelemente. Möglich ist das mit Hilfe unzähliger Bodenorganismen in zum Teil noch unerforschtem Zusammenspiel. Nützliche Pilze, Bakterien, Milben und Würmer schaffen bei guten Voraussetzungen einen duftenden, feinkrümeligen Boden, auf dem gesunde und schmackhafte Nahrungsmittel entstehen.

Kompost ist reiner Humus voller Leben. Humusbildung und Bodenleben werden zusätzlich durch organische Dünger, Gründüngung und durch Abdeckung mit Mulch gefördert. Es gibt Präparate die die Kompostierung und den Besatz mit Mikroorganismen fördern.

Kompost

Schon kleine Versäumnisse bewirken, dass Kompost nicht verrottet. Eine zu geringe Anzahl an Kompostwürmern oder wahlloses Aufschichten zählen zu den häufigsten Fallstricken, die eine Zersetzung von Garten- und Küchenabfällen zu wertvollem Naturdünger torpedieren. Selbst wenn man streng nach Vorschrift kompostiert, nimmt der Rotte-Prozess satte zwölf Monate in Anspruch. Lassen Sie als Starthilfe immer einen Rest alten Kompost an Ort und Stelle. Dann sind die kleinen Helfer schon bereit für den neuen Komost.

Frischer Kompost

Population Kompostwürmer optimieren

Damit Kompost zügig verrottet, kommt es auf eine ausreichende Anzahl fleißiger Kompostwürmer an. In Ergänzung zu unzähligen Mikroorganismen und Kleinstlebewesen verarbeiten spezielle Unterarten des Regenwurms Ihre Garten- und Küchenabfälle zu Humuserde. Wie der Name signalisiert, sucht sich ein Kompostwurm mit Vorliebe einen Kompost- oder Misthaufen als Lebensraum aus. Hier ernährt er sich von Pflanzenresten und organischen Küchenabfällen, die als Humus ausgeschieden werden. Mitunter dauert es einige Zeit, bis sich im Komposthaufen eine ausreichende Population angesiedelt hat. Auf dem Weg dorthin verrottet der Kompost sehr langsam oder überhaupt nicht. Indem Sie im Fachhandel Kompostwürmer erwerben und aussetzen, beschleunigen Sie das Kompostieren deutlich. 

Tipp: Am vollsonnigen Standort verweigert jeder Kompost hartnäckig die ersehnte Rotte. Wählen Sie eine halbschattige bis schattige Lage, vorzugsweise unter dem Kronendach eines Laubbaumes als natürlichen Regenschutz. Zu trocken darf der Kompost aber nicht werden.

 

Zutaten zerkleinern und mischen

Damit Kompostwürmer, Kleinstlebewesen und Mikroorganismen reibungslos arbeiten, kommt es auf die richtige Zusammensetzung der Zutaten an. Ein breit gefächertes Spektrum an pflanzlichen Garten- und Küchenabfällen ist geeignet für die Umwandlung in Naturdünger. Hierzu zählen verwelkte Pflanzenteile, Schnittgut von Gehölzen, Rasenschnitt, Überreste von Gemüse und Obst. Das organische Material bereitet den fleißigen Helfern indes erhebliche Verdauungsbeschwerden, wenn es zu grob, zu fein, zu nass oder zu trocken auf den Tisch kommt. Schlimmstenfalls kommt der gesamte Verarbeitungsprozess zum Erliegen und der Kompost verrottet nicht. So bringen Sie Schwung ins Kompostieren:

  • Holzige Abfälle vorab im Häcksler auf 5 bis 10 cm zerkleinern
  • Dicke Schalen von Orangen, Zitronen, Bananen vor dem Kompostieren häckseln
  • Teebeutel und Kaffeefilter zerreißen
  • Grobes mit feinem und nasses mit trockenem Material vermischen
  • Beispiele: Holzhäcksel mit Rasenschnitt oder verwelkte Stauden mit Herbstlaub
  • Alternativ unterschiedliche Konsistenzen als dünne Lagen wechselweise verteilen

Je vielfältiger das Ausgangsmaterial zusammengesetzt ist, desto schneller verläuft die Verarbeitung durch Kompostwürmer & Co. Im Umkehrschluss kann Kompost nicht verrotten, wenn er aus einem großen Haufen Rasenschnitt oder Vertikutierresten besteht. Ein Komposthaufen verrottet nicht, sondern stinkt zum Himmel, wenn gekochte Essensreste, Fleisch und Knochen sich ansammeln. In Kombination mit steigenden Temperaturen breitet sich Fäulnis aus, die unweigerlich Ratten und Mäuse anlockt. In diesem Fall setzt auch die Mischung mit gehäckseltem Holzschnitt die Rotte nicht in Gang. 

Hinweis: Wussten Sie, dass sommerliche Hitze die Rotte im Kompost stoppt? Selbst am schattigen Standort kommt der Zersetzungsprozess zum Erliegen, wenn das Material austrocknet. Begießen Sie den Komposthaufen im Hochsommer mit Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser, wenn der Himmel seine Schleusen verschlossen hält.

Kompostbeschleuniger hinzufügen

Der langwierige Prozess vom organischen Abfallhaufen zum nahrhaften Dauerhumus zerrt an den Nerven. Unter optimalen Rahmenbedingungen reklamieren emsige Mikroorganismen bis zu zwölf Monate für ihre nutzbringende Tätigkeit. Wer sich über einen so langen Zeitraum nicht gedulden mag, greift auf einen Kompostbeschleuniger zurück. Dabei handelt es sich um natürliche Hilfsmittel in Form von Bakterien und Pilzkulturen, die den Verrottungsvorgang vorantreiben. Informieren sie sich dazu im Fachhandel.

Anwendungsfertige Kompostbeschleuniger sind in Pulverform erhältlich. Streuen Sie das Mittel direkt aus der Packung dünn auf den unwilligen Komposthaufen. Auf jede 10 bis 20 Zentimeter hohe Schicht verteilen Sie etwa 30 Gramm je Quadratmeter sowie eine 3 bis 5 Zentimeter dicke Lage aus Gartenerde. Wiederholtes Mischen oder Umsetzen optimiert die Wirksamkeit. Die darin enthaltenen Bakterien und Pilze machen sich sogleich ans Werk, sodass die Wärmevergärung innerhalb weniger Tage einsetzt. Idealerweise decken Sie den Komposthaufen in dieser Zeit ab mit Schilfmatten.

Verrottungshelfer selber herstellen

Sparfüchse unter den Hausgärtnern stellen Kompostbeschleuniger selber her. So gelingt es (Materialbedarf für 1 m³ Kompost):

  • 500 Gramm Zucker
  • 8 l Wasser (lauwarm)
  • 1 Würfel frische Hefe
  • 1 Eimer
  • 1 Gießkanne

Für die Zubereitung füllen Sie das lauwarme Wasser in den Eimer und mischen die Zutaten gut durch.

Indem Sie den Kompostbeschleuniger hinzufügen, stellen Sie die perfekte Balance her. Aufgelöster Zucker fungiert als Energielieferant für die erforderliche Heissrotte. Im Hefewürfel befinden sich wichtige Pilze für den Zersetzungsvorgang. Je planvoller und lockerer Sie den Komposthaufen angelegt haben, desto effektiver beschleunigt das Hilfsmittel eine schleppende Kompostierung.

Pflanzliche Kompostbeschleuniger

Naturnahe Hausgärtner starten in jede neue Gartensaison mit einem ausreichenden Vorrat an Pflanzenjauchen. Brennnesseln, Beinwell und Baldrian machen sich nicht nur nützlich für den ökologischen Pflanzenschutz. Nach dem Gärprozess fungieren die gehaltvollen Jauchen als natürliche Kompostbeschleuniger zum Nulltarif. So produzieren Sie einen pflanzlichen Verrottungshelfer richtig:

  • Regentonne oder alten Bottich in entlegener Gartenecke aufstellen
  • 1.000 Gramm nicht blühende Brennnesseln, Beinwell- oder Baldrianblätter sammeln
  • Blätter in das Gefäß geben und mit 10 Litern Regenwasser auffüllen
  • Tonne oder Bottich abdecken(nicht luftdicht, damit die Jauche gären kann)
  • Täglich mit einem Holzstab umrühren

Nach etwa drei Wochen ist der Gärprozess abgeschlossen. Filtern Sie die Jauche mit einem Sieb oder entnehmen die vergorenen Blätter mit einem alten Schöpflöffel. Verdünnen Sie die Pflanzenjauche mit frischem, kalkarmem Wasser (Regenwasser) im Verhältnis 1:10. Mit einer Gießkanne bringen Sie den pflanzlichen Kompostbeschleuniger aus und mischen den Haufen mit der Grabegabel gründlich durch.

Die  fünf wichtigsten Pflanzennährstoffe sind

Stickstoff (N) sorgt für zügiges, prächtiges Wachstum und große, grüne Blätter.

Phosphor (P) bewirkt eine gute Blüten- und Fruchtbildung.

Kali (K) festigt das Gewebe und macht die Pflanze widerstandsfähig.

Magnesium (Mg) wird zur Fotosynthese und somit beim Stoffwechsel der Pflanze benötigt.

Kalk (Ca) beeinflusst den pH-Wert des Bodens und die Aufnahme von Nährstoffen.

Viele weitere Mineralien und Spurenelemente