Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen
war vor 20 Jahren.
Die zweitbeste Zeit
ist jetzt!
Afrikanisches Sprichwort
Der Winter ist nun bald vorbei und wir können mit den Vorbereitungen für das neue Gartenjahr fortfahren. Jetzt ist die große Zeit des Schneidens an den Bäumen und Sträuchern. Leider können wir in diesem Jahr nicht wie gewohnt unsere Schnittkurse durchführen. Für Fragen (über unsere E-Mail-Adresse) stehen wir Ihnen aber gerne zur Verfügung.
Noch können Sie Bäume und Sträucher pflanzen. Denken Sie dabei an den Pflanzschnitt. Der Pflanzschnitt erfolgt bevor sie den Baum in die Erde pflanzen. In den Baumschulen werden Ihnen die jungen Bäume oft schon vorgeschnitten und sie erhalten wertvolle Tipps zur Pflanzung.
Wenn Sie selbst Hand anlegen wollen müssen sie folgendes beachten:
- Triebe entfernen die dem Mitteltrieb Konkurrenz machen können.
- Drei bis vier Äste stehen lassen. Sie sollen sich nach allen Richtungen gleichmäßig verteilen und in einem Winkel von 45 bis 6o Grad abstehen. Gegebenenfalls durch das Einklemmen eines Holzstücks korrigieren. Zu flach stehende Äste hochbinden.
- Die Äste um ein Drittel kürzen, immer über einer nach außen zeigenden Knospe. Den Mittelast so kürzen, dass er zwei Fäuste breit über die anderen herausragt.
Nach dem ersten Jahr erfolgt dann der Erziehungsschnitt. Er bringt den Baum in die gewünschte Form. Planung hat hier oberste Priorität. Je nach Baumart, Standort und umgebenden Pflanzen sollten Sie den Baum formen. Wichtig ist hier die Triebe heraus zu schneiden die dem Haupttrieb Konkurrenz machen können. Den Winkel der Äste korrigieren (siehe Pflanzschnitt). Den Neuzuwachs einkürzen (über einem nach außen zeigenden Ast) aber den Mittelast unangetastet lassen.
Bei älteren Bäumen erfolgt dann ein Erhaltungs- oder auch Verjüngungsschnitt. Er sorgt dafür, dass Sie lange Freude an Ihrem Baum haben. Auch ältere Bäume, die Sie auf einem Grundstück übernommen haben, lassen sich so wieder auf Vordermann bringen. Dabei kürzt man die Stammverlängerung oberhalb eines nach außen zeigenden Astes. Schneidet Äste, die anderen das Licht nehmen heraus und entfernt tote beziehungsweise schlecht tragende Äste. Diese Schnitte können (bei Süßkirschen müssen) auch gerne bei der Ernte im Sommerschnitt durchgeführt werden. Winterschnitt regt zum Wachstum an und ist sinnvoll, wenn Zuwachs gewünscht ist. Soll sich der Baum beruhigen und nicht stark nachwachsen, empfiehlt sich der Sommerschnitt. Beachten Sie aber, dass nicht mehr als 10% Masse herausgeschnitten (ggf. auf mehrere Jahre verteilen) werden soll und schneiden Sie nicht bei Frost.
Auf der warmen Fensterbank können Sie mit der Anzucht von Pflanzen beginnen. Jetzt Ende Januar mit Paprika, Chili, frühen Kopfsalat und Kohlrabi für den geschützten Anbau. Mitte Februar mit Tomaten, Auberginen.
Aber planen Sie nicht nur für den Garten.
Jeder Lebensraum ist kostbar. Auch die wenigen Quadratmeter zwischen dem Fußweg und Ihrer Haustür können für ein kleines Wesen seine ganze Welt sein, in dem es Blüten, Schatten, Schutz und Früchte findet. Jedes Stückchen Erde in einer Stadt kann dieses Potential entfalten. Machen Sie sich selbst eine Freude, indem Sie dieses Stückchen Erde, das Sie täglich sehen, besonders beleben.
Setzen Sie in Ihrem Vorgarten Pflanzen unterschiedlicher Höhe und Struktur, wie Kleinbäume, Büsche und Stauden. Achten Sie bei der Auswahl auf Blüten, Duft, Früchte und Herbstfärbung, so haben Sie zu jeder Jahreszeit etwas zum Freuen.
Begrünen Sie, wenn möglich, auch die Wand: Mini-Kiwis und anderes Spalierobst, wilder Wein oder eine Clematis schaffen eine lebendige Welt, ohne viel Platz wegzunehmen. Und planen Sie mindestens ein Wasserbecken als Vogel- und Insektentränke ein. Ein lebensfroher Vorgarten ist ein Willkommensgruß an die Welt und ein Ort, auf dem Menschen ihre Augen gerne ruhen lassen. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Gestalten! Ihre Straße freut sich.
Denken Sie auch an unsere gefiederten Freunde. Überprüfen und reinigen Sie die Nisthilfen. Auch das Aufhängen von neuen Nistmöglichkeiten kann jetzt schon geschehen. Beachten Sie dabei auch, im Handschuhsheimer Feld und auch im Ort leben viele wilde bzw. streunende Katzen, die auch Vögel auf ihrem Speisezettel haben. Gerade die jungen unerfahrenen Vögel sind sehr gefährdet. Bringen sie, wenn keine andere Möglichkeit besteht, Schutzvorrichtungen an. Vögel reduzieren den Besatz mit Läusen und Raupen, und sorgen dafür, dass es selbst im Winter etwas zu beobachten gibt.
Heiner Schröder